Hunde richtig füttern
Wie oft füttern, wann, und was?
Ganz wichtig: mach aus dem Hundefutter keine Religion. Ich füttere gerne roh, weil es mir Spaß macht und weil es den Hunden schmeckt. Ich kenne aber auch viele Hunde, die mit Trockenfutter ernährt werden und quietschgesund und munter sind.
Ich füttere ein- bis zweimal. Vormittags gibt es Gemüse oder Obst, vielleicht ein wenig Quark dazu. Oder mal etwas Rinder- oder Hühnerleber oder was vom Essen übrig geblieben ist. Oder auch mal ein Ei (Eigelb roh, Eiweiß gekocht oder gebraten).
Dazu ein oder zwei Esslöffel Öl (Lachsöl, Leinöl, Schwarzkümmelöl, Dorschlebertran, Olivenöl, Weizenkeimöl sind gute Öle für das Futter. Ich habe sie mir zusammengemischt; ein Liter Futteröl besteht bei mir aus:
- 400 ml Fischöl
- 200 ml Leinöl
- 100 ml Lebertran
- 100 ml Schwarzkümmelöl
- 100 ml Olivenöl
- 100 ml Weizenkeimöl
Kein Lachsöl, sondern Fischöl. Gibt es zur Zeit von einer Firma — google mal nach den Bezugsquellen.
Warum kein Lachsöl mehr? Weil die Lachse aus der Massenzucht- und Mastanlagen genau so ungesund und mit Antibiotika vollgestopft sind wie alles andere aus Massenzucht- und Mastanlagen. Daher haben wir Lachs von unserem Speiseplan gestrichen — und von dem unserer Hunde auch.
Gemüse, Obst: Da geht fast alles, was du auch isst. Abwechslung ist gut. Wichtig ist, dass alles ganz fein püriert ist (ein Standmixer tut da gute Dienste), weil der Hund es sonst nicht verdauen kann.
Hast du einen etwas ungepflegten Garten, dann mische ab und zu frische Kräuter dazu: Brennnesseln, Löwenzahn, Rotklee sind zum Beispiel sehr gesund und vitaminreich.
Sammle nichts vom Straßenrand und nichts vom Feldrand. Da ist zu viel Dreck oder Dünger und Spritzmittel drin und drauf.
Dann gibt es reihum einen Löffel: Bierhefe, Seealgen, gemahlene Eierschalen (im Ofen erhitzen vor dem Mahlen), feingemahlene Leinsamen. Nicht alles auf einmal, sondern abwechselnd jeden Tag etwas anderes.
Abends gibt es Fleisch (roh und möglichst am Stück): Rind, Pferd, Huhn, Lamm. Oder Fisch. Wenn ich Knochen (bitte NUR roh!) füttere, dann nicht zu viele und immer mit Fleisch zusammen. Hunde vertragen sie dann besser (das hat mit der Magensäure zu tun, die durch das rohe Fleisch „schärfer“ wird).
Der Hund, den ich abends mit auf die Arbeit nehme, bekommt seine Abendration im „Reisenapf“ (der eigentlich eine Tiefkühldose mit gut schließendem Deckel ist). Die bekommt er dann nach der ersten Runde, dann hat er gut zwei Stunden Zeit zum Verdauen in Ruhe.
Wo es diese und andere Leckereien gibt? Mittlerweile gibt es jede Menge Online-Shops, die rohes Gefrierfleisch als Hundefutter verkaufen.
Weitere Ideen zur Futterbeschaffung:
Frag bei den Metzgern in deiner Umgebung, was sie mit dem Rindfleisch machen, wenn es zu alt wird zum Verkaufen.
Frag den Fischhändler, was er Samstag bei Ladenschluss mit den Fischresten macht. Montags haben Fischgeschäfte in der Regel zu, und Dienstags hat an dem Fisch vom Samstag niemand mehr Freude…
Unser Pferdefleisch bekommen wir sehr preiswert von einem netten Pferdemetzger in unserer Nähe, der die Pferde nur aus der direkten Umgebung holt, und nicht aus Tierquälertransporten.
Ich will dir noch ein wenig Mut machen, wenn du es gern mal mit dem Rohfüttern probieren willst:
Es ist einfach nicht wahr, dass Hunde jeden Tag aufs neue eine genau bemessene Menge an sämtlichen Vitaminen und Mineralstoffen brauchen, damit sie nicht tot umfallen oder weiß der Kuckuck was. Das ist eine Lüge, mit der die Futtermittelindustrie Hundehalter verunsichern will, damit diese lieber wieder ihren Kram in Tüten (oder Dosen) kaufen.
Leider machen viele Tierärzte bei dieser Gehirnwäsche tatkräftig mit. Liegt das vielleicht daran, dass sie am Futterverkauf sehr gut verdienen…?
Mich ärgert das besonders, weil wir alle dazu neigen, einem Arzt zu vertrauen, auch wenn es ein Tierarzt ist. Ich auch. Ich erwarte von einem Arzt einfach, dass er vertrauenswürdig ist! Das wissen diese Ärzte auch—und haben keinerlei Skrupel, diesen Vertrauensvorschuss übelst zu missbrauchen.
Alle Lebewesen dieser Erde (wir auch, übrigens) sind gar nicht dafür gemacht, ständig am oberen Limit eines (angenommenen) Optimum versorgt zu sein. Das Gegenteil ist der Fall. Unsere Körper kommen mit Mangel viel besser klar als mit ständigem Überfluss! Für deinen Hund und für dich heißt das: lass die Briefwaage und den Taschenrechner weg beim Füttern (und beim Essen).
Unterm Strich solltest du im Monatsdurchschnitt etwa auf die empfohlenen Mengen an Fett, Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen usw. kommen. Denk dran, dass es Hunde schon viel, viel länger gibt als Hundefutterfirmen (und Menschen viel länger als Ernährungswissenschaftler).
Hier findest du eine sehr vernünftige Broschüre zum Thema hundefreundliches Futter, da stehen auch Richtwerte drin für das, was ein Hund so braucht.
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